Rückblick auf 6 Stunden BarCampRuhr

Am vergangenen Wochenende fand das BarCampRuhr im Unperfekthaus in Essen statt – ein für diesen Zweck perfekter Veranstaltungsort.Leider lief die Veranstaltung mehr oder weniger an mir vorbei. Ich konnte weder an der WarmUp-Party am Freitag, noch am BarCamp am Samstag teilnehmen. Viele Gelegenheiten, andere Webworker kennenzulernen oder bestehende Kontakte zu vertiefen, blieben da leider nicht. Dabei sein konnte ich nur am Sonntag, und auch an diesem Tag musste ich überraschend bereits nach 16:00 Uhr aufbrechen. Zumindest mit den Webkrauts Ansgar Hein und Stefan Nitzsche konnte ich einige Worte wechseln. Nicolai Schwarz, mit dem ich ursprünglich zusammen zum Barcamp fahren wollte, habe ich nur kurz bei seiner Session gesehen – schade. Ich hoffe, es ergibt sich in Zukunft mal wieder die Gelegenheit, sich etwas besser kennen zu lernen.

Falls Sie wie ich mal zu einem BarCamp fahren, aber keine Session halten möchten: Vergessen Sie’s! Sie werden feststellen, dass Sie die ganze Zeit über das Gefühl haben, irgendwie nicht richtig dazu zu gehören. Niemand erwartet eine umfangreiche Präsentation oder tagelange Vorbereitung auf den einen großen Moment, an dem alles perfekt sein muss. Nein, ganz im Gegenteil, ein BarCamp lebt von seiner Spontaneität und der Bereitschaft seiner Teilnehmer, lebhaft über alles zu diskutieren, was im weitesten Sinne mit dem Web zu tun hat.

  • Sie haben eine Idee zu einer Online-Community zu irgendeinem Thema? Stellen Sie sie vor!
  • Sie haben ein Werkzeug entwickelt, von dem Sie glauben, dass es der Gemeinschaft weiterhilft? Zeigen Sie es!
  • Sie haben sich in ein bestimmtes Thema hineingearbeitet, das auch für andere interessant sein könnte? Lassen Sie alle an Ihrem Wissen teilhaben!
  • Sie möchten einfach mit Gleichgesinnten über ein Thema diskutieren, das Ihnen am Herzen liegt? Laden Sie einfach zu einem offenen Gespräch ein! Es werden sich Interessierte finden.

Ich konnte am Sonntag die Sessions von den bereits erwähnten Webkrauts Ansgar Hein, Nicolai Schwarz und Stefan Nitzsche besuchen.

Ansgar stellte Dirk Jesses CSS-Framework YAML zunächst in der Theorie und anschließend im Kontext eigener Projekte vor. Ansgar ist Geschäftsführer der Agentur anatom5, Experte für barrierefreies Webdesign und darüber hinaus ein ungemein sympathischer Zeitgenosse. Ansgar hielt seine Session zusammen mit Stefan Nitzsche, und während er vor allem die positiven Seiten des Frameworks in den Vordergrund stellte (»guter Cop«), beschrieb Stefan eher dessen Schwächen (»böser Cop«). Die Session war durchaus unterhaltsam; ich habe zwar nichts Neues über YAML gelernt, dafür aber einiges darüber, was Ansgar den ganzen Tag so treibt und wie man Navigationsmenüs barrierefrei aufbauen sollte. (Ansgar, hast du mal irgendwo etwas darüber geschrieben?) Es hat mich überrascht, wie viele Webworker YAML offenbar noch nicht kennen, und wie lebhaft die durch Ansgar und Stefan überzeugend dargestellten Positionen anschließend diskutiert wurden.

Nachmittags war Nicolai mit seiner Session »Der erste Satz« an der Reihe. Nicolai gehört die Agentur textformer Mediendesign. Er kümmert sich am liebsten um das komplette Corporate Design einer kleinen Firma oder eines Vereins und freut sich, wenn er seine journalistische Erfahrung mit einbringen kann. Um diese ging es auch in seiner Session, in der er mit uns zusammen die erste Worte und Sätze von Websites analysierte. Nach einem kurzen theoretischen Einstieg folgten zahlreiche kurzweilige Beispiele. Nicolai analysiert Texte treffend und präzise. Leider ging es in der Session um Corporate Websites, daher wollte ich ihn nicht damit langweilen, meine Homepage zu analysieren. Vermutlich würde er sagen, dass der Begrüßungstext schlecht platziert ist und nicht ausreichend klar macht, worum es hier eigentlich geht.

Die letzte Session, die ich besucht habe, hielt Stefan Nitzsche zum Unterschied zwischen XHTML 2 und (X)HTML 5. Die Session war besser als vieles, was ich in der Vergangenheit gesehen habe, fiel aber im Vergleich zu den beiden vorigen deutlich ab. Das mag daran liegen, dass Stefan sich nicht oder kaum vorbereiten konnte und lediglich Jens Meierts Übersetzung (X)HTML 5 und XHTML 2 im Vergleich vorgetragen hat; er hat die Seite aufgerufen und ist mit uns die Beispiele von oben nach unten durchgegangen. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob Stefan Jens überhaupt vorgestellt hat. Ich finde, er hat es sich etwas zu leicht gemacht.

Mein Resümee: Ich werde gewiss wieder an einem BarCamp teilnehmen, dann aber jede Party mitmachen und – vor allem – mindestens eine Session halten.

Auf der Website des BarCampRuhr finden Sie übrigens Links zu zahlreichen weiteren Berichten. Darüber hinaus gibt es viele Fotos auf Flickr.

Michael Jendryschik
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