Typografie

Der Begriff Typografie stammt von den griechischen Wörtern »typos«, was soviel wie Schlag, Abdruck oder Figur bedeutet, sowie »graphein« ab, was sich mit malen, schreiben oder ritzen übersetzen lässt. Typografie steht für

  • Gestalten mit Schrift,
  • Gestalten von Schrift,
  • Gestalten mittels Schrift, Bildern, Linien, Flächen und so genanntem typografischen Raum (optisch wirksamen Abstand)

in einem visuellen Medium, also auch auf dem Bildschirm.

Das Ziel der Typografie ist es, die Intention eines Textes durch optimale Lesbarkeit der dargestellten Information bestmöglich zu übermitteln. Zur Intention eines Textes kann es aber auch gehören, dass er eben nicht gut lesbar ist; denken Sie an das Kleingedruckte bei Verträgen. Das gezielte Hervorheben oder Verbergen von Information gehört folglich ebenfalls zu den Aufgaben der Typografie. Möglichkeiten der typografischen Gestaltung sind der Einsatz unterschiedlicher Schriftarten, Schriftgrößen und Schriftschnitte sowie die Wahl der Zeilenlänge, des Zeilenabstands, des Satzspiegels innerhalb des Papierformates und vieles, vieles mehr.

Dieser Text erschien ursprünglich im Rahmen meines Buches Einführung in XHTML, CSS und Webdesign.

Regeln für gute Typografie sind immer an den historischen Kontext und die technischen Möglichkeiten gebunden. Da Typografen sich stets bemühen, Normen für die gute Gestaltung von Schriftwerken aufzustellen und bestehende Normen verändern, unterliegt die Typografie einem steten historischen Wandel. Im Laufe der Zeit haben sich viele Konventionen gebildet und wieder verändert. Aus diesem Grund hat jedes Land seine eigenen Regeln, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. In diesem Artikel orientiere ich mich an den durch den Duden definierten Regeln.

Typografie ist seit Gutenberg Teil des Fachwissens der Drucker und Setzer. Heute gehört sie auch zur Ausbildung von Grafikern und Mediengestaltern – und auch Webautoren sollten über ein gewisses typografisches Basiswissen verfügen. Verstehen Sie es als Teil Ihrer persönlichen fachlichen Qualifikation, Texte richtig setzen und typografisch korrekt auf dem Bildschirm umsetzen zu können.

Die folgenden Abschnitte sind alle gleich aufgebaut. Sie beginnen mit einer Tabelle, welche die einzelnen Zeichen mit Namen, Dezimal- und Hexadezimalwert sowie benannte Zeichenreferenz aufführt. Anschließend folgen Erläuterungen und Empfehlungen zur typografisch korrekten Anwendung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich in diesem Artikel nur eine Auswahl von Zeichen präsentieren kann. Alle Unicode-Zeichen finden Sie auf der Unicode Home Page. Die HTML 4 character entity references listen alle benannten Zeichenreferenzen auf. Sollten Sie ein Zeichen in meiner Auflistung vermissen, dann schauen Sie bitte dort nach.

Leerzeichen und Festabstände

Tab. 2.11: Leerzeichen und Festabstände
Zeichenname Zeichen Zeichenreferenz
dezimal hexadezimal benannt
Leerzeichen | |    
kurzes Leerzeichen | |      
langes Leerzeichen | |      
geschütztes Leerzeichen | |      
schmales geschütztes Leerzeichen | |      

Das Leerzeichen (auch: Leerschritt, Leerschlag, space, blank) dient zur Abgrenzung von Worten innerhalb eines fortlaufenden Textes.

Sie erhalten ein Leerzeichen durch Betätigen der Leertaste, der längsten Taste unten auf der normalen Computertastatur.

Festabstände sind – auch bei Blocksatz – konstant breite, meist kleinere Zwischenräume zwischen Zeichen. Sie verbinden Zusammengehöriges oder gliedern Unübersichtliches und dienen so der besseren Ästhetik und Lesbarkeit von Texten.

Verwenden Sie Festabstände beispielsweise bei Abkürzungen, beim Datum, bei der Gliederung von Nummern, bei Paragrafenzeichen, Rechenzeichen und Zahlen. Es gibt mehrere Arten von Festabständen, die sich in der Breite zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Die wichtigsten sind

  • das kurze Leerzeichen (en space), das so breit ist wie der kurze Gedankenstrich,
  • das lange Leerzeichen (em space), das der Breite des langen Gedankenstrichs entspricht,
  • das einfache geschützte Leerzeichen (non-breaking space), das in der Breite dem einfachen Leerzeichen entspricht, sowie
  • das schmale geschützte Leerzeichen (thin space), etwa ein Fünftel so breit wie das lange geschützte Leerzeichen.

Bei den geschützten Leerzeichen wird nicht umbrochen – daher der Name.

Waagerechte Striche

Tab. 2.12: Waagerechte Striche
Zeichenname Zeichen Zeichenreferenz
dezimal hexadezimal benannt
Bindestrich - -
geschützter Bindestrich ‑ ‑
Trennungsstrich ­ ­ ­ ­
kurzer Gedankenstrich – – –
langer Gedankenstrich — — —
Minus − − −
Unterstrich _ _ _

Bindestrich

Der Bindestrich (auch: Bindestrich-Minus, hyphen-minus) verbindet Wörter und andere Zeichen zu Komposita.

Der Duden benennt eine ganze Reihe von Anwendungsfällen, unter anderem

  • Zusammensetzungen mit Einzelbuchstaben (E-Mail, x-Achse), Abkürzungen (Kfz-Mechaniker, Fußball-WM) oder Ziffern (100-prozentig, 17-jährig),
  • substantivisch gebrauchte Aneinanderreihungen (das Entweder-Oder, das An-den-Haaren-Herbeiziehen),
  • Hervorhebung einzelner Wortbestandteile (Ich-Erzählung),
  • Gliederung unübersichtlicher Zusammensetzungen (Arbeiter-Unfallversicherungsgesetz) sowie
  • Vermeidung von Missverständnissen (Drucker-Zeugnis, Druck-Erzeugnis).

Den Bindestrich finden Sie zwei Mal auf der Tastatur, nämlich zwischen rechter Umschalt-Taste und dem Punkt sowie oben rechts im Num-Block. Auch wenn die englische Bezeichnung dazu verleitet: Verwechseln Sie den Bindestrich nicht mit dem deutlich längeren Minuszeichen!

Bei Telefonnummern schließen Sie Durchwahlnummern mit einem Bindestrich an die Amtsnummer an (06131 345765-224).

Eine ISBN besteht aus Landes-, Verlags-, Artikelnummer und Reihenschlüssel. Diese vier Angaben trennen Sie durch Zwischenräume oder Bindestriche voneinander ab.

Auslassungsstrich

Mit dem Auslassungsstrich (auch: Ergänzungsstrich) zeigen Sie an, dass in Zusammensetzungen oder Ableitungen einer Aufzählung ein gleicher Bestandteil ausgelassen wurde, der sinngemäß zu ergänzen ist (Groß- und Einzelhandel, Schulbücher und -hefte).

Richtig wäre es, bei Auslassungen den geschützten Bindestrich zu verwenden, der verhindert, dass der führende Bindestrich abgetrennt wird und einsam am Ende der Zeile steht; allerdings ist er nicht in jeder Schriftart vorhanden. Daher ist es üblich, den Bindestrich als Auslassungsstrich zu verwenden.

Trennungsstrich

Wörter mit mehr als einer Silbe können Sie am Ende einer Zeile trennen. Steht am Zeilenende ein Bindestrich, so gilt er zugleich als Trennungsstrich (auch: weicher Bindestrich, soft hyphen).

Aus diesem Grund sind Trennungsstrich und Bindestrich optisch identisch.

Der Trennungsstrich wird in den meisten Fällen, vor allem in Textverarbeitungsprogrammen wie Microsoft Word, nicht per Hand, sondern automatisch eingefügt, wenn eine Worttrennung am Zeilenende erfolgt. Browser beherrschen die automatische Wortrennung bis heute leider noch nicht. Sie können Sollbruchstellen zwar durch ein explizites Einfügen des Trennungsstrichs selbst erzeugen, üblicherweise durch die benannte Zeichenreferenz ­.

Gedankenstrich

Den Gedankenstrich (dash) verwenden Sie

  • zur Ankündigung, dass etwas Weiterführendes folgt oder dass Sie das Folgende als etwas Unerwartetes verstanden wissen wollen (»Sie sah kurz auf – und da stand er vor ihr.«),
  • um einen Wechsel zwischen zwei Sätzen deutlich zu machen (»Damit haben wir diesen Punkt der Tagesordnung abgeschlossen. – Besprechen wir nun den nächsten.«)
  • oder um Zusätze oder Nachträge abzugrenzen (»Johannes Gutenberg – der Erfinder der Buchdruckerkunst – wurde in Mainz geboren.«).

Im Englischen gibt es zwei Arten von Gedankenstrichen: den kurzen Gedankenstrich (auch: Halbgeviertstrich, en dash), dessen Länge der Breite der Minuskel n entspricht, und den langen Gedankenstrich (auch: Geviertstrich, em dash), dessen Länge der Breite der Minuskel m entspricht. Im Deutschen wird ausschließlich der kurze Gedankenstrich verwendet, der mit vorausgehendem und folgendem Leerzeichen gesetzt wird. Der lange Gedankenstrich findet höchstens als Aufzählungszeichen Verwendung, kommt als solcher in (X)HTML allerdings praktisch gar nicht vor, da es entsprechende Elemente zur Auszeichnung von Aufzählungen (mit den Worten eines Webautors: von ungeordneten Listen) gibt.

Als Zeichen für »gegen« und »bis« findet ebenfalls der kurze Gedankenstrich Verwendung. Für »gegen« ist er besonders im Sportbereich üblich (Borussia Dortmund – FC Bayern München 3:1) und wird mit umgebendem Leerzeichen gesetzt, für »bis« (90–100 Minuten) ohne.

Setzen Sie bei Streckenangaben den kurzen Gedankenstrich als Streckenstrich (Dortmund–München). Zwischen dem Strich und den Ortsbezeichnungen stehen keine Leerzeichen.

Den Gedankenstrich verwenden Sie auch bei glatten Währungsbeträgen als »00«-Strich hinter dem Komma (100,– EUR). In Tabellen und (Preis-)listen ist der besseren Übersicht halber der lange Gedankenstrich gebräuchlich.

Minus

Das Minus wird als Operator (Rechenzeichen) bei einer Subtraktion und als Vorzeichen negativer Zahlen eingesetzt.

Wie bereits erwähnt, ist das Zeichen oben rechts im Num-Block kein richtiges Minuszeichen, sondern ein Bindestrich. Das Minuszeichen steht nicht direkt auf der Tastatur zur Verfügung. In (X)HTML schreiben Sie es am einfachsten über die benannte Zeichenreferenz −. Setzen Sie um den Operator einen kleinen Zwischenraum (schmales geschütztes Leerzeichen), während Sie das Vorzeichen kompress vor die Zahl schreiben.

Unterstrich

Den Unterstrich (low line) verwendet man oft anstelle eines Leerzeichens in den Fällen, in denen Leerzeichen nicht erlaubt oder nicht erwünscht sind, zum Beispiel bei Dateinamen oder in URIs.

Sie finden das Zeichen direkt auf der Tastatur, in den meisten Fällen über dem Bindestrich zwischen der rechten Umschalt-Taste und dem Punkt.

Anführungszeichen, Apostroph und falsche Freunde

Tab. 2.13: Anführungszeichen, Apostroph und falsche Freunde
Zeichenname Zeichen Zeichenreferenz
dezimal hexadezimal benannt
einfaches linkes Anführungszeichen ‘ ‘ ‘
einfaches rechtes Anführungszeichen ’ ’ ’
einfaches unteres Anführungszeichen ‚ ‚ ‚
doppeltes linkes Anführungszeichen “ “ “
doppeltes rechtes Anführungszeichen ” ” ”
doppeltes unteres Anführungszeichen „ „ „
einfaches gerades Anführungszeichen ′ ′ ′
doppeltes gerades Anführungszeichen ″ ″ ″
einfaches spitzes Anführungszeichen nach links ‹ ‹ ‹
einfaches spitzes Anführungszeichen nach rechts › › ›
doppeltes spitzes Anführungszeichen nach links « « « «
doppeltes spitzes Anführungszeichen nach rechts » » » »
Apostroph ' ' '
Gravis ` ` `
Akut ´ ´ ´ ´
Komma , , ,
Kleiner als < &#60; &#x003C; &lt;
Größer als > &#62; &#x003E; &gt;

Anführungszeichen stammen aus der Antiqua-Tradition der Spätrenaissance. Sie dienten ursprünglich dazu, Textpassagen aus anderen europäischen Sprachen zu kennzeichnen. Heute verwenden wir Anführungszeichen zur visuellen Auszeichnung von direkter Rede und Zitaten sowie zur Hervorhebung von Wortteilen, Wörtern oder Satzteilen. Laut Duden werden im deutschen Schriftsatz im Allgemeinen zwei Varianten von Anführungszeichen verwendet:

  • Doppelte normale Anführungszeichen (auch: Gänsefüßchen, Hasenöhrchen, double quotation marks), bestehend aus doppeltem unteren Anführungszeichen und doppeltem linken Anführungszeichen („foo“)
  • Doppelte spitze Anführungszeichen (auch: Guillemets, französische Anführungszeichen, double angle quotation marks), bestehend aus doppeltem spitzen Anführungszeichen nach rechts und doppeltem spitzen Anführungszeichen nach links (»foo«)

Dazu kommen jeweils die so genannten halben Anführungszeichen (‚foo‘ sowie ›foo‹), die bei Eigennamen und Begriffsdefinitionen und in verschachtelten Zitaten eingesetzt werden.

Anführungszeichen stehen ohne Zwischenraum vor und nach dem eingeschlossenen Textabschnitt. Bei den normalen Anführungszeichen steht das einleitende Anführungszeichen stets unten und das abschließende oben. Die spitzen Anführungszeichen zeigen nach innen zum Wort.

Welche der beiden Varianten Sie verwenden, ist zunächst reine Geschmackssache. Im deutschen Sprachraum sind beide Varianten gleichermaßen verbreitet. In der Handschrift werden fast ausschließlich die einfachen Anführungszeichen verwendet, da sich diese besser schreiben lassen. Für die Textverarbeitung auf dem Computer empfehle ich jedoch spitze Anführungszeichen. Die normalen Anführungszeichen befinden sich in einem Bereich der Zeichentabelle, der nicht von jeder Schriftfamilie aus ISO-8859-x unterstützt wird, während spitze Anführungszeichen in den meisten 8-Bit-Zeichensätzen wie ISO-8859-x, Windows 125x und Mac-Latin vorkommen und allgemein richtig angezeigt werden. Die spitzen Anführungszeichen fügen sich besser in den Text ein, was zu flüssigerem Lesen führt. Darüber hinaus ist die Zeichennummer um eine Ziffer kürzer. Ich finde zudem, dass spitze Anführungszeichen besser aussehen, aber nur mit diesem Argument hätte ich Sie sicherlich nicht überzeugt.

Von den einfachen Anführungszeichen gibt es vier Varianten: das einfache linke Anführungszeichen (‘), das einfache rechte Anführungszeichen (’), das einfache untere Anführungszeichen (‚) und das einfache obere umgekehrte Anführungszeichen (?). Die doppelten Anführungszeichen kommen in drei Ausprägungen vor: das doppelte linke Anführungszeichen (“), das doppelte rechte Anführungszeichen (”) und das doppelte untere Anführungszeichen („). Da das einleitende Anführungszeichen im Deutschen stets unten steht, ist jeweils offensichtlich, welches Zeichen Sie verwenden müssen. Verwechslungsgefahr besteht aber beim schließenden Anführungszeichen! Als Eselsbrücke prägen Sie sich am besten die so genannte 99-66-Regel ein: Das einleitende Anführungszeichen (das doppelte untere Anführungszeichen) sieht aus wie die Zahl 99, das schließende Anführungszeichen (das doppelte linke Anführungszeichen) wie die Zahl 66. Bei einfachen Anführungszeichen gibt es entsprechend die »9-6-Regel«.

Im angelsächsischen Raum gelten andere Regeln als im Deutschen. Das einleitende Anführungszeichen steht nicht unten, sondern oben, und ist, wie das schließende Anführungszeichen, zum Wort hin gewandt (“Foo”). Man kann von einer »66-99-Regel« sprechen. Die richtigen Zeichen sind das doppelte linke Anführungszeichen (“) und das doppelte rechte Anführungszeichen (”). Entsprechend gilt die »6-9-Regel« bei einfachen Anführungszeichen (‘Foo’): Verwenden Sie das einfache linke Anführungszeichen (‘) und das einfache rechte Anführungszeichen (’). Hier stimmen die Namen und das »l« sowie das »r« in den benannten Zeichenreferenzen auch mit der tatsächlichen Position des Zeichens überein; im Deutschen können ist das nicht immer der Fall. Unter anderem Spanier, Italiener, Franzosen und Schweizer verwenden üblicherweise die spitzen Anführungszeichen, allerdings genau anders herum als wir Deutschen; die Anführungszeichen zeigen nach außen und »umklammern« die eingeschlossenen Textabschnitte («Foo»). Im Deutschen ist diese Ausrichtung nicht erlaubt.

Wenn Sie nur einzelne Wörter und kurze Wendungen aus anderen Sprachen anführen, dann umschließen Sie diese mit deutschen Anführungszeichen. Zitieren Sie ganze Absätze aus einer anderen Sprache, dann verwenden Sie die in dieser Sprache üblichen Anführungszeichen.

Das »gerade Anführungszeichen«, das Sie auf der Tastatur über der 2 finden, ist kein typografisch korrektes Anführungszeichen.

Apostroph

Den Apostroph verwendet man als Auslassungszeichen für einen oder mehrere Buchstaben (»Wie geht’s?«) und zur Markierung des Genitivs von Namen, die auf s, ss, ß, tz, z oder x enden und kein Artikelwort bei sich haben (»Das ist Lars’ Aufgabe.«).

Das Zeichen U+0027, das auf den meisten Tastaturen rechts neben dem Zeichen »ä« zu finden ist, heißt zwar »Apostroph«, typografisch gesehen ist es jedoch keines, zumindest im Deutschen. Der Apostroph sollte kommaförmig gebogen sein. Am besten verwenden Sie das einfache rechte Anführungszeichen (’).

Punkte

Tab. 2.14: Punkte
Zeichenname Zeichen Zeichenreferenz
dezimal hexadezimal benannt
Punkt . &#46; &#x002E;
Doppelpunkt : &#58; &#x003A;
Auslassungszeichen &#8230; &#x2026; &hellip;

Punkt

Der Punkt dient zur Kennzeichnung des Schlusses von Ganzsätzen sowie von Abkürzungen (i.d.R.). Man verwendet ihn des Weiteren zum Gruppieren von Zahlen (10.000), in Datumsangaben (24.12.2000) und in Uhrzeitangaben (11.55 Uhr).

Dabei nutzt man immer dasselbe Zeichen, allerdings unterscheidet sich die Setzung von Leerzeichen. Kennzeichnet der Punkt ein Satzende, steht dahinter immer ein Leerzeichen, es sei denn, er steht am Ende eines Absatzes. Setzen Sie bei mehrteiligen Abkürzungen zwischen den einzelnen Elementen nach dem Punkt einen kleinen Zwischenraum (schmales geschütztes Leerzeichen). Setzen Sie bei der Gruppierung von Zahlen, in Datums- und Uhrzeitangaben kein Leerzeichen.

Doppelpunkt

Mit dem Doppelpunkt kündigt man an, dass etwas Weiterführendes folgt (Familienstand: verheiratet). Es existiert ebenfalls eine Uhrzeitnotation mit Doppelpunkt (11:55 Uhr). Darüber hinaus kennzeichnet er Verhältnisangaben (Maßstab: 1 : 100, Spielstand: 1 : 1).

Verwenden Sie auch hier stets dasselbe Zeichen, aber variieren Sie die Setzung von Leerzeichen. Platzieren Sie im normalen Textfluss kein Leerzeichen davor, aber eines danach. Notieren Sie Uhrzeiten ohne Leerzeichen; bei Verhältnisangaben setzen Sie eines davor und eines dahinter. Dabei empfehle ich das geschützte Leerzeichen, um einen Zeilenumbruch an ungünstigen Stellen zu vermeiden.

Auslassungszeichen

Das Auslassungszeichen (horizontal ellipsis) ist ein eigenes typografisches Zeichen, das im korrekten typografischen Satz nicht einfach durch Aneinanderreihung von Punkten entsteht, wenngleich es in den meisten Schriftfamilien so aussieht. Setzen Sie vor und nach den Auslassungszeichen jeweils einen Wortzwischenraum, wenn sie für ein oder mehrere Wörter stehen (»Sie glaubten, auf dem richtigen Weg zu sein, doch dann … «). Schließen Sie sie bei Auslassung eines Wortteils (»Mit ›… keit‹ endet das gesuchte Wort.«) unmittelbar an den Rest des Wortes an.

Treten Auslassungszeichen am Satzende auf, setzen Sie keinen zusätzlichen Punkt zur Kennzeichnung des Schlusses. Fügen Sie Frage- und Ausrufezeichen direkt nach den Auslassungszeichen an.

Bei einigen Textverarbeitungsprogrammen wie Microsoft Word ist die Verwendung der Auslassungszeichen ein wenig »fummelig«. Sicherlich wird es Ihnen niemand vorwerfen, wenn Sie einfach drei Punkte hintereinander setzen – falls der Unterschied überhaupt jemandem auffällt.

Zahlen, Einheiten und Währungszeichen

Tab. 2.15: Zahlen, Einheiten und Währungszeichen
Zeichenname Zeichen Zeichenreferenz
dezimal hexadezimal benannt
Punkt . &#46; &#x002E;
Komma , &#44; &#x002C;
Prozent % &#37; &#x0025;
Promille &#8240; &#x2030; &permil;
Grad ° &#176; &#x00B0; &deg;
Bogenminuten, Fuß &#8242; &#x2032; &prime;
Bogensekunden, Zoll &#8243; &#x2033; &Prime;
Euro &#8364; &#x20AC; &euro;
Cent ¢ &#162; &#x00A2; &cent;
Dollar $ &#36; &#x0024;
Pfund £ &#163; &#x00A3; &pound;
Yen ¥ &#165; &#x00A4; &yen;
Franc &#8355; &#x20A3;
Gulden ƒ &#402; &#x0192;
generisches Währungssymbol ¤ &#164; &#x00A4; &curren;

Bei Zahlen gibt es Dezimaltrennzeichen sowie Gruppierungszeichen. In Deutschland verwenden wir das Komma als Dezimal- und den Punkt oder das schmale geschützte Leerzeichen als Gruppierungszeichen. Dabei gliedern wir links und rechts des Kommas vom diesem ausgehend in 3-stellige Gruppen (3,141.592). Bei 4-stelligen Zahlen hat sich neben der Schreibung mit Gruppierungszeichen auch die ohne eingebürgert; 1.500, 1 500 sowie 1500 sind allesamt erlaubt. Gliedern Sie nicht Jahreszahlen, Seiten- und Paragrafenangaben.

Setzen Sie bei Zahlen mit dazugehöriger Einheit zwischen Wert und Einheit ein geschütztes Leerzeichen (1.273,15 K). Das gilt auch für das Währungszeichen (1,22 $), das entweder vor oder nach dem Betrag steht. Bei Nichtbuchstabeneinheiten wie Zoll, Prozent oder Winkel entfällt das Leerzeichen (7″, 100%).

Datum und Uhrzeit

Setzen Sie bei traditionellen Datumsangaben mit der Reihenfolge Tag, Monat, Jahr einen Punkt nach den Zahlen für Tag und Monat. Der Duden legt fest, dass zwischen Tag und Monat ein kleiner Zwischenraum gesetzt wird. Am besten eignet sich wohl das schmale geschützte Leerzeichen. Setzen Sie zwischen Monat und Jahr ein Leerzeichen, es sei denn, das Jahr wird zweistellig angeben; in diesem Fall sollte man ebenfalls das schmale geschützte Leerzeichen verwenden. Da dieses, wie bereits erwähnt, jedoch nicht übergreifend unterstützt wird, empfehle ich, keinen Zwischenraum zu setzen, sowohl bei zwei- als auch bei vierstelliger Jahresangabe (24.12.2002). Diese Schreibweise ist auch allgemein üblich. Wenn Sie den Monat ausschreiben, sollten Sie allerdings davor und danach ein einfaches geschütztes Leerzeichen anfügen (24. Dezember 2004).

Gliedern Sie eine Datumsangabe nach DIN 5008 durch Trennstriche; die Reihenfolge ist Jahr, Monat, Tag, wobei die Jahresangabe auch hier zwei- oder vierstellig erfolgen kann (1970-01-01 bzw. 70-01-01). Diese Schreibweise ist die internationale Standard-Schreibweise, im Deutschen aber eher weniger geläufig. Bei aufeinander folgenden Jahreszahlen verwenden Sie den Schrägstrich (slash) ohne Trennzeichen (2000/2001).

Für Uhrzeitangaben gibt es im Deutschen keine einheitliche Schreibweise. Folgende Notationen und Kombinationen daraus sind möglich:

  • Es ist 8 Uhr.
  • Es ist 8:30 Uhr.
  • Es ist 8.30 Uhr.
  • Es ist 08:30 Uhr.
  • Es ist 08.30 Uhr.
  • Es ist 830 Uhr.
  • Es ist 08:30:25 Uhr.
  • Es ist 08.30.25 Uhr.

Wichtig ist, dass Sie innerhalb eines Dokuments und am besten innerhalb der gesamten Website konsequent die gleiche Schreibweise verwenden und zwischen Zahl und Trennzeichen keine Leerzeichen setzen.

Sie haben bei der Wahl der Schreibweise von Datum und Uhrzeit in den meisten Fällen freie Hand. In bestimmten Anwendungsbereichen jedoch wird eine festgelegte Syntax verlangt. Der klassische Fall sind vorgegebene Felder in Formularen oder bestimmte Anwendungen in der elektronischen Datenverarbeitung bzw. Informatik wie zum Beispiel Datenbanken. Die Feldtypen date (Format: jjjj-mm-tt), time (Format: hh:mm:ss) und datetime (Format: jjjj-mm-tt hh:mm:ss) der Abfragesprache für relationale Datenbanken SQL verlangen beispielsweise jeweils ein bestimmtes Format; andernfalls kommt es zu Fehlern.

Mathematische Symbole und Formeln

Tab. 2.16: Mathematische Symbole und Formeln
Zeichenname Zeichen Zeichenreferenz
dezimal hexadezimal benannt
Plus + &#43; &#x002B;
Minus &8722; &#x2212; &minus;
Plusminus ± &#177; &#x00B1; &plusmn;
Multiplikation × &#215; &#x00D7; &times;
Punkt-Operator · &#8901; &#x22C5; &sdot;
Division ÷ &#247; &#x00F7; &divide;
Bruchstrich / &#8260; &#x2044; &frasl;
Gleich = &#61; &#x003D;
Ungleich &#8800; &#x2260; &ne;
Kleiner als < &#60; &#x003C; &gt;
Größer als > &#62; &#x003E; &lt;
Kleiner-gleich = &#8804; &#x2264; &le;
Größer-gleich = &#8805; &#x2265; &ge;
Für alle &#8704; &#x2200; &forall;
Es existiert &#8707; &#x2203; &exist;
Leere Menge Ø &#8709; &#x2205; &empty;
Element von &#8712; &#x2208; &isin;
Nicht Element von &#8713; &#x2209; &notin;
Produkt &#8719; &#x220F; &prod;
Summe &#8721; &#x2211; &sum;
Unendlich &#8734; &#x221E; &infin;
Logisches Und &#8743; &#x2227; &and;
Logisches Oder &#8744; &#x2228; &or;

Sie mussten nun schon einige Male feststellen, dass die direkt auf der Tastatur verfügbaren Zeichen in den wenigsten Fällen das halten, was Sie sich gemeinhin von Ihnen versprechen. So ist das vermeintliche Anführungszeichen U+0022 („), auf den meisten Tastaturen über der »2«, typografisch kein solches, auch nicht der Apostroph U+0027 (‚), der für gewöhnlich rechts neben dem Zeichen »ä« zu finden ist. Das gleiche gilt auch für die »Minus«-, »Mal«- und »Geteilt«-Zeichen im Num-Block (-)(*)(/). Lediglich das »Plus«-Zeichen ist korrekt. Die korrekten Zeichen habe ich in Tabelle 6 aufgeführt, die eine Auswahl häufig verwendeter mathematischer Symbole enthält. Um den Rahmen dieses Artikels nicht zu sprengen, umfasst die Tabelle natürlich nicht alle möglichen Zeichen. Falls Sie ein bestimmtes Zeichen suchen, das ich nicht aufgeführt habe, dann schauen Sie bitte in der entsprechenden Unicode-Tabelle nach, die alle Zeichen von U+2200 bis U+22FF übersichtlich auflistet.

Rechen- und Formelzeichen sollten Sie zwischen den Zahlen und Mengen mit kleinem Zwischenraum (schmales geschütztes Leerzeichen) setzen. Da dieses, wie bereits erläutert, nicht überall vorhanden ist, empfehle ich, entweder kein oder das einfache geschützte Leerzeichen zu setzen (5−3=2 oder 5 − 3 = 2). Setzen Sie Vorzeichen kompress vor die Zahl (−5).

Mathematische, physikalische und chemische Formeln sollten Sie einrücken und freistellen sowie nach Möglichkeit nicht trennen.

Umfangreiche Formeln syntaktisch korrekt ins Web zu portieren, ist in reinem (X)HTML nicht möglich, daher behelfen Webautoren sich bis heute mit Grafiken; eine sehr umständliche und wenig effiziente Notlösung. 1997 wurde die W3C Math Working Group gegründet, die sich mit dieser Problematik auseinander setzt. Im April 1998 veröffentlichte diese MathML, seit Oktober 2003 in der aktuellen Version 2.0 verfügbar. MathML ist ein Dokumentenformat zur Darstellung von Formeln und komplexen Ausdrücken. Wie in allen XML-Dokumenttypen werden die Inhalte eines Dokuments in MathML in einer logischen Struktur abgelegt. Mehr Informationen erhalten Sie auf der offiziellen MathML-Seite des W3C. Dort finden Sie auch eine Übersicht über alle MathML-Implementierungen.

Pfeile

Tab. 2.17: Pfeile
Zeichenname Zeichen Zeichenreferenz
dezimal hexadezimal benannt
Pfeil nach links &#8592; &#x2190; &larr;
Pfeil nach oben &#8593; &#x2191; &uarr;
Pfeil nach rechts &#8594; &#x2192; &rarr;
Pfeil nach unten &#8595; &#x2193; &darr;
Nord-West-Pfeil &#8598; &#x2196;
Nord-Ost-Pfeil &#8599; &#x2197;
Süd-Ost-Pfeil &#8600; &#x2198;
Süd-West-Pfeil &#8601; &#x2199;

Pfeile haben typografisch gesehen keine Bedeutung. Allerdings können Sie sie gut für dekorative Zwecke einsetzen. Der Nord-Ost-Pfeil beispielsweise ist ein gern verwendetes Symbol zur Kennzeichnung von externen Links.

Michael Jendryschik
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